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Der Datenturbo LTE auf dem Vormarsch

Vier Jahre nach der Breitband-Frequenzversteigerung ist LTE bereits ein fester Bestandteil in den meisten Tarifen. com! wirft einen Blick auf den Werdegang und die Zukunft des 4G-Standards.

Wird eine neue Technologie in den Markt eingeführt, geschehen manch­mal seltsame Dinge. Wie war das noch mal bei der Einführung von UMTS? Da träumte­ man in den Chefetagen von Telekom, Vodafone und Co. von schier unermesslichen Datenraten, mit denen kleine Funkgeräte den Alltag der Menschen komplett verändern sollten – was damals knapp 100 Milliarden Mark in den Staats­säckel spülte und bei so manchem Marktbeobachter ungläubiges Erstaunen auslöste.

LTE für die Mittelklasse: Auch bei Smartphones gehört der LTE-Standard mittlerweile zum guten Ton. Bereits in der Mittelklasse warten zahlreiche Modelle mit einem LTE-Empfänger auf, wie etwa das Huawei Ascend G740 oder das Nokia Lumia 625 . (Quelle: Huawei) Bei der vierten Mobilfunkgeneration (4G) LTE (Long Term Evolution) war dann alles anders – und doch ähnlich. Ein jeder wollte wieder einen Teil vom Lizenz-Kuchen haben, doch was die Geldschatulle anging, waren die Netzbetreiber auf der Hut. Dass die Auktion letztlich bereits bei 4,4 Milliarden Euro endete, war wohl unter anderem darauf zurückzuführen, dass E-Plus von vornherein auch ein Geschäftsmodell in der Schublade hatte, bei dem die Frequenzen für den ländlichen Raum nicht von Belang waren. Heute, rund vier Jahre nach der LTE-Lizenz-Versteigerung, ist LTE in der Normalität angekommen. Zwar ist der Ausbaustand der einzelnen Betreiber höchst unterschiedlich, doch alle Anbieter haben die Nutzung des Highspeed-Netzes mittlerweile zum Bestandteil ihrer Tarife gemacht – anfangs geforderte LTE-Zuschläge gehören der Vergangenheit an.

LTE für die Mittelklasse: Auch bei Smartphones gehört der LTE-Standard mittlerweile zum guten Ton. Bereits in der Mittelklasse warten zahlreiche Modelle mit einem LTE-Empfänger auf, wie etwa das Huawei Ascend G740 oder das Nokia Lumia 625 .

Startschuss für LTE in Deutschland war im Mai 2010 die Versteigerung freier Frequenzen, auf denen die Nutzung von LTE möglich ist. Konkret ging es um ein Frequenzspek­trum in den Bereichen 800 MHz, 1,8 GHz, 2,0 GHz – hier wurden unter anderem die ehemaligen Quam- und Mobilcom-UMTS-Lizenzen neu verteilt – sowie 2,6 GHz. Auch wenn immer von der Versteigerung der LTE-Frequenzen die Rede ist, ist dies eigentlich nicht korrekt: Die Versteigerung erfolgte technologieneutral, so dass einzelne Frequenzblöcke beispielsweise auch für mobiles Internet via UMTS genutzt werden können.

Bilderstrecke 5 Bilder Profi-Wissen : LTE — Long Term Evolution >> Den Vorgaben der Bundesnetzagentur zufolge begann der konkrete Ausbau im 800-MHz-Band, in dem Vodafone, Telefónica und die Telekom jeweils Frequenzblöcke ersteigerten. In diesem Bereich der „Digitalen Dividende“ ist die Flächen­abdeckung rund um einen Antennenstandort technisch bedingt besonders groß – womit der Gesetzgeber die Internet-Versorgung der Bevölkerung auf dem Land forcieren wollte. So startete der Breitband-Rollout dort, wo sich Fuchs und Hase gute Nacht sagen: in Gemeinden mit bis zu 5.000 Einwohnern.

Andreas Müller

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